Woran man gutes Spielzeug erkennt
Gutes Spielzeug für Kinder zu finden, das Sinn und Spaß macht, ist nicht einfach. Das Angebot an unsinnigem Spielsachen wird immer größer und vieles, was in den Regalen der Spielzeugläden liegt, birgt Verletzungsgefahren oder ist stark mit Schadstoffen belastet, wie Tests immer wieder zeigen. Es gibt aber ein paar Dinge, an denen man sich beim Spielzeugkauf orientieren kann.
10 000 Stunden spielen Kinder in den ersten sechs Jahren ihres Lebens. Die Qualität von Kinderspielzeug lässt sich in zwei Kategorien gliedern: Zum einen die tatsächliche Qualität des Produkts, die sich in der Beschaffenheit der Materialien und der Art der Verarbeitung ebenso messen lässt wie in der Bruchfestigkeit, Haltbarkeit und damit verbundenen Kindersicherheit. Zum anderen die pädagogische Qualität des Spielzeugs. Sie drückt sich darin aus, welche Lern- und Spielmöglichkeiten es dem Kind anbietet. Also auch darin, ob das Spielzeug über einen längeren Zeitraum hinweg für das Kind interessant ist, ob sich das Kind damit intellektuell beschäftigen kann.
Auf Prüfsiegel achten
Zunächst sollte man auf Prüfsiegel wie das GS-Zeichen achten, das für “Geprüfte Sicherheit” steht . Es wird auf Antrag der Hersteller für Produkte verliehen, die konkrete, gesetzlich abgegrenzte Sicherheitsanforderungen erfüllen. Im Gegensatz zur CE-Kennzeichnung beruht das GS-Zeichen auf einer Überprüfung, der sich die Hersteller freiwillig unterziehen. Zwar ist das GS-Zeichen kein Gütesiegel im engeren Sinne, da es nichts über die allgemeine Qualität eines Produktes aussagt – aber ein Spielzeug mit GS-Zeichen sollte aufgrund seiner Konstruktion und Beschaffenheit ungefährlich für ein Kind sein.
Aussagekräftiger ist das LGA-Qualitätszertifikat, das vom TÜV Rheinland für viele Produktgruppen vergeben wird – auch für Spielzeug. Dafür muss das Spielzeug strenge, vor allem technische Tests bestehen. Auf dem Testprogramm stehen zum Beispiel Belastbarkeit und Entflammbarkeit sowie der Schadstoffgehalt. Das LGA-Qualitätszertifikat prüft nicht nur die gesetzlichen Normen ab, sondern stellt eine echte Qualitätsprüfung dar. Das LGA-Qualitätszertifikat ist ein freiwilliges Gütesiegel und ist für die Hersteller mit erheblichen Kosten verbunden, was seine Verbreitung einschränkt.
Orientierung beim Spielzeugkauf liefert außerdem das Gütesiegel “spiel gut”, das vom gemeinnützigen Arbeitsausschuss Kinderspiel und Spielzeug e.V. vergeben wird. In diesem von der Spielzeugindustrie unabhängigen Gremium sind Pädagogen, Psychologen, Chemiker und andere Experten vieler Fachrichtungen vertreten. Zum Testen von Spielsachen nutzt der Verein auch die Kompetenz von Familien und pädagogischen Einrichtungen.
Besonderen Wert wird auf Material, Konstruktion, Farbe, Form, Langlebigkeit und kindgerechte Größe des Spielzeugs gelegt. Potentiell gesundheitsfährdende Stoffe wie PVC und die darin enthaltenen Weichmacher sind verboten. Jährlich werden über 500 Produkte überprüft, von denen etwa die Hälfte das Prädikat erhalten. Eine Liste aller ausgezeichneten Spielsachen findet sich auf der Internetseite des Vereins. Dort kann man auch gezielt nach verschiedenen Herstellern, nach Kategorien, dem Preis oder der Altersempfehlung suchen.
Bei Ökotest liegt der Fokus häufig darin, Spielsachen auf Schadstoffe zu untersuchen und dabei schneiden viele Produkte schlecht ab. Es gibt aber zwei Listen mit insgesamt 63 Produkten, die Ökotest guten Gewissens empfehlen kann. Ihr findet sie hier und hier.
Foto: Mamaclever
Wenn Dir der Beitrag geholfen hat, dann pinne ihn auf Pinterest. Danke.
[twoclick_buttons]