Bilderbuchempfehlungen für Dreijährige und Vierjährige

Ein Buch als Geschenk geht immer. Es gibt allerdings Kinderbuch-Reihen, die kennt und hat fast jeder – und von denen sind viele Eltern ziemlich genervt. Sei es die unsägliche Conny oder Bobo Siebenschläfer. Hier eine Auswahl von sechs empfehlenswerten, ausgezeichneten Bilderbüchern für Kinder ab drei Jahren, die vielleicht noch nicht jeder kennt und hat und an denen auch Eltern beim Vorlesen und Anschauen ihre Freude haben.

Ich habe hier sechs Bücher zusammengestellt, die wir selbst zu Hause haben und die schöne Illustrationen, aber auch gute Texte haben. Sie eignen sich gut zum Vorlesen für Kinder ab etwa drei Jahren, wobei das individuell verschieden ist. Mit allen Büchern kann aber auch mein Fünfjähriger noch etwas anfangen.

Suchen und finden bei Maus zu Haus* von Norbert Landa und Hanne Türk

Dieses Buch ist wirklich ganz zauberhaft gemacht und man kann es vielseitig nutzen. Es handelt von einer Mäusefamilie, die auf dem Dachboden eines Mehrfamilienhauses ihre Mäusewohnung gebaut hat – mit lauter Sachen aus den Wohnungen der Menschen. Auf der linken Seite sind jeweils die fotografierten Gegenstände, die die Mäuse den Menschen entwendet haben, zu sehen, rechts kann man in tollen Collagen sehen, wie Familie Maus wohnt und was sie aus den Sachen gemacht hat.

Blick in das Buch Suchen und Finden bei Maus zu HausZum einen ist es ein Suchbuch – die kleineren Kinder suchen einfach die Mäuse auf den Bildern, die größeren suchen die Gegenstände, die auf den Bildern versteckt sind und noch ältere Kinder finden die Gegenstände nicht nur, sie stellen auch fest, dass der Gegenstand links ein Verschluss ist, rechts aber ein Lampenschirm. Man kann das Buch aber auch einfach vorlesen, der Text ist relativ kurz und schön gereimt. Zudem wird ganz nebenbei der Wortschatz erweitert und man kann das Buch auch als Anregung nehmen, selbst mit den Kindern eine Mäusewohnung zu basteln. An diesem Buch haben Kinder garantiert mehrere Jahre lang Freude. Meine Kinder lieben es und es wurde auch von der Gesellschaft für Jugend- und Sozialforschung e.V: als “Pädagogisch wertvolles Bilderbuch” ausgezeichnet. Verlag ObersteBrink, 12,95 Euro.




Das große Elmar-Buch* und Das neue große Elmar-Buch*von David McKee

Elmar ist ein ganz besonderer Elefant, denn er ist bunt gemustert. Auch die Illustrationen in dem Buch sind sehr bunt und künstlerisch, der Autor und Illustrator ist sichtbar vom Maler Paul Klee beeinflusst.  Bereits 1969 erschien das erste Abenteuer über den Elefanten. In den Elmar-Geschichten, die es auch als einzelne Bände gibt (je 5,99 Euro), wird der bunte Elefant mit Geschehnissen konfrontiert, die Kindern auch aus ihrem Alltag bekannt sind. Sie vermitteln, dass Einzigartigkeit etwas Besonderes ist und dass es nicht schlimm ist, wenn man anders ist – was mir persönlich als Message sehr gut gefällt. Die Geschichten sind für Kinder einfach nachzuvollziehen und haben immer einen kleinen pädagogischen Impetus. Diese beiden Sammelbände versammeln je sechs Abenteuer des Elefanten. Thienemann Verlag, 19,99 Euro.

 Fiete – Das versunkene Schiff* von Ahoiii

Wer mal etwas anderes sucht als die üblichen Tiergeschichten, dem kann ich die Fiete-Bücher ans Herz legen. Sie stammen vom Kölner Ahoiii-Kollektiv, das mit den ebenfalls tollen, preisgekrönten Fiete-Apps bekannt wurde. Die Illustrationen sind einzigartig und die Geschichten um den sympathischen Seemann Fiete drehen sich um Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Abenteuer, sie spielen im maritimen Umfeld und sind so besonders gut geeignet für kleine Nordlichter und als Urlaubslektüre. Besonders gut gefällt mir, dass gerade im Buch „Das versunkene Schiff“ ganz nebenbei physikalisches Wissen vermittelt wird und dass es auch hintergründig humorvoll ist. So haben auch Eltern ihren Spaß mit diesem besonderen Kinderbuch. Es gibt zwei weitere Bände: Fiete – Die große Fahrt* und Fiete-Das verrückte Rennen*, Boje-Verlag, jeweils 12,99 Euro.




Frederick* von Leo Lionni

Frederick ist ein Klassiker, den ich schon als Kind hatte. Das Buch erschien bereits vor 50 Jahren, ist aber immer noch aktuell. Gerade erschien eine Jubiläumsausgabe. Die Geschichte von der poetischen Maus Frederick, die nicht wie alle anderen Feldmäuse Körner, Nüsse, Weizen und Stroh für den Winter sammelt, sondern Sonnenstrahlen, Farben und Wörter, unterstreicht die Bedeutung von Hoffnung und Träumen im Leben. Außerdem vermittelt sie den Gedanken, dass sich jeder auf seine Weise einbringen kann. Die collageartig gestalteten und einfach gehaltenen Bilder unterstützen den Zauber der Geschichte. Dieses Buch sollte in keinem Kinderzimmer fehlen und ist ein Klassiker, den man für die eigenen Kinder behält. Beltz, 13,95 Euro. Es gibt auch eine kleinere Ausgabe als Minimax-Taschenbuch* für 6,50 Euro.

Zum Elefanten immer geradeaus* von Constanze Spengler

In diesem witzigen Buch sucht eine Ziege, die in den Bergen wohnt, eine neue Herausforderung. Sie bewirbt sich auf eine Stellenanzeige als Ziege in Afrika. Am ersten Tag warten dort sieben Sendungen auf sie, darunter ‚”Ein eiliger Eilbrief für den Elefanten”. Den will die Ziege zuerst austragen.  Dumm nur, dass sie nicht weiß wie ein Elefant aussieht. Sie hat schließlich noch nie einen gesehen. Sie fragt also alle Tiere, die ihr begegnen, ob sie der Elefant seien – und wird so eine Sendung nach der anderen los. Jedes Tier sagt ihr: “Zum Elefanten immer geradeaus”. Am Ende steht sie schließlich vor ihm – und hat ihre Aufgabe mit Bravour gelöst. In der wunderbaren Geschichte, die mit originellen Bildern illustriert ist, lernen Kinder die Tierwelt Afrikas kennen und darüber hinaus viele unterschiedliche Charaktere. Warme Farben und bunte Elemente versetzen den Leser auch optisch nach Afrika. Hinstorff, 14,99 Euro. Es gibt auch eine kleinere Ausgabe vom Beltz-Verlag (Minimax-Taschenbuch)* für 6,50 Euro.

Paule Pinguin allein am Pol* von Jory John & Lane Smith, übersetzt von Andreas Steinhöfel

Dieses Bilderbuch hat relativ wenig Text und viele große Bilder und handelt von einem überaus süßen aber missmutigen Pinguin. Der jammert den lieben langen Tag herum, weil ihm zu kalt ist, weil er Hunger hat, weil das Meer zu salzig riecht und weil doof aussieht, wenn er watschelt. Paule is tein kleiner Antiheld. Überall sieht er nur das Negative – bis ihm ein Walross eine Standpauke hält. Der Pinguin denkt nach – und muss einsehen, dass das Walross vielleicht doch ein bisschen Recht hat und nicht alles schlecht ist in seiner Welt. Doch ein wirkliches Happy End gibt es nicht, was für ein Kinderbuch sehr untypisch ist. Auch die in gedeckten Farben gehaltenen Illustrationen sind für ein Bilderbuch eher ungewöhnlich, ebenso der lakonische Ton mit deprimierender Grundstimmung. Witzig ist das Bilderbuch dennoch und die Geschichte ist voller Lebensweisheit – auch als Botschaft an große Vorleser. Carlsen, 14,99 Euro.

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Fotos: Mamaclever

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Eva Dorothée Schmid

Ich bin Journalistin und Mutter eines Sohnes (geb. 2012) und einer Tochter (geb. 2015), wohne in Hamburg und versuche als Mamaclever, Eltern fundierte Antworten auf alle Fragen zu geben, die sich mit Baby, Klein- oder Kindergartenkind so stellen.

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Eine Antwort

  1. Anna sagt:

    Oh schön, solche Empfehlungen kommen mir immer recht. Ebenso, wie ich hier schon häufiger die Geschenketipps für unterschiedliche Alter nachgeschlagen habe. merci!

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