Mamawissen: Die Geheimwaffe gegen Schmutz

Die Wunderwaffe gegen Schmutz: Ein Schmutzradierer sollte in keinem Haushalt mit Kindern fehlenKinder machen Schmutz, viel Schmutz. Keine Wand ist vor ihren dreckigen Fingerchen sicher. Doch es gibt eine Geheimwaffe gegen den Dreck, die Buntstiftspuren, Essensreste und Handabdrücke, die jede Mutter kennen sollte: Einen Schmutzradierer.   

Wir haben gerade ein Ferienhaus gebaut und ständig sind die frisch gestrichenen Wände voll mit Dreckspuren meiner zwei Kinder. Ich wäre wahrscheinlich kurz davor, die Wände dunkelbraun zu streichen, hätte mir nicht vor kurzem unser Bauunternehmer empfohlen, mir einen Schmutzradierer anzuschaffen. Von diesem Wunderding hatte ich bisher noch nie etwas gehört – leider! Dabei gibt es ihn schon seit 2003. Ich war erstmal skeptisch, aber das Ding ist echt genial und sollte in keinem Haushalt mit Kindern fehlen. (Bei diesem Beitrag handelt es sich übrigens nicht um Werbung! Ich bin echt überzeugt von dem Ding.)



Ganz ohne Chemie

Das Wundermittel gegen Schmutz ist auch bekannt unter dem Namen Wunderschwamm oder Zauberschwamm. Es sieht aus wie ein weißer Schwamm, besteht aber aus aufgeschäumten Melaminharz.  Das Material wird hauptsächlich von BASF unter dem Namen Basotect hergestellt. Wenn man den Schwamm unter einem Mikroskop betrachten würde, dann würde er aussehen wie Badeschaum. Es handelt sich um ein filigranes Netz aus dünnen und flexiblen Melaminharzstegen. Diese luftige Struktur sorgt nicht nur für die Reinigungswirkung, sie bindet auch die abgeriebenen Schmutzteilchen. Sobald man mit einem Schmutzradierer über die Verschmutzung reibt, zerfällt die Struktur und die dabei losgelösten Harzpartikel scheuern die Verschmutzung von der Oberfläche. Die Partikel werden zusammen mit dem Schmutz vom Schmutzradierer aufgenommen – zurück bleibt eine saubere Fläche.

Weil der Schwamm zerfallen muss, damit die Harzpartikel den Schmutz entfernen, verbraucht sich der Schwamm wie ein Radiergummi. Vor Gebrauch muss man den Wunderschwamm lediglich mit Wasser feucht machen.

Im Internet wird manchmal behauptet, Melamin sei giftig. Dennoch sind die Wunderschwämme unbedenklich. In regelmäßigen und mehrfachen Prüfungen hat das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) festgestellt, dass von sachgemäß genutztem Melaminharz keine gesundheitliche Gefährdung ausgeht. Melaminharz ist nur dann bedenklich, wenn es auf über 70 Grad Celsius erwärmt wird – dann setzt es nämlich Formaldehyd  und Melamin frei.  Beide Stoffe sind gesundheitsgefährdend. Essen sollten Kinder den Schwamm allerdings nicht!

Ein Mittel gegen viele Flecken

Ein Schmutzradierer entfernt problemlos Schmutz von den WändenAls mein Sohn kürzlich im Treppenhaus entdeckte, dass man mit einem Geldstück malen kann und das dann gleich in jedem Stockwerk ausprobiert hat und dort seine Kritzeleien hinterließ, hat mich der Schmutzradierer gerettet. Damit bekam ich alle Spuren rückstandsfrei ab.

Mit dem Schmutzradierer kann man übrigens auch Schuhsohlen super reinigen – Turnschuhe sehen danach wieder aus wie neu und lassen sich besser gebraucht verkaufen. Er eignet sich für schwarze Gummispuren von Schuhen auf dem Parkett oder auf Fliesen, für Fettflecken rund um Lichtschalter, Buntstiftspuren an der Wand oder auf dem Boden, zur Reinigung von Badezimmerfugen, zur Fleckentfernung auf Textilien und Leder und für vieles mehr.

Nur glänzende, lackierte Flächen sollte man damit nicht behandeln – sie würden danach stumpf aussehen.

Und das beste: Vier bis sechs Schmutzradierer gibt es im Drogeriemarkt (DM, Rossmann, Budni, Müller) schon für weniger als 2 Euro!

Fotos: Mamaclever.de

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Eva Dorothée Schmid

Ich bin Journalistin und Mutter eines Sohnes (geb. 2012) und einer Tochter (geb. 2015), wohne in Hamburg und versuche als Mamaclever, Eltern fundierte Antworten auf alle Fragen zu geben, die sich mit Baby, Klein- oder Kindergartenkind so stellen.

3 Antworten

  1. Scherlipp Miltzow Carmen sagt:

    Kann man sie auch testen?

  2. Alexandra Hafenmeister sagt:

    Liebe Frau Schmid,
    vielen Dank für diesen Bericht, ich bezweifle nicht die Wirksamkeit des Produkts und möchte auch nicht von der Nutzung abraten, ich möchte aber der Vollständigkeit und des Klugscheißens halber einen chemie-philosophischen Kommentar hinterlassen 🙂

    – “Ganz ohne Chemie” ist leider eine irreführende Aussage, die in der Alltagssprache häufig unbedacht benutzt wird. Abgesehen davon, dass die grundlegenden Mechanismen des Lebens nichts anderes als (bio-)chemische Prozesse sind, sind mit der Aussage “ohne Chemie” im Alltagsverständnis oftmals anorganische, toxische oder synthetische Prozesse oder Produkte gemeint, die nicht in der Natur vorkommen. Gerade im Haushalts-, Lebensmittel- und Kosmetikbereich hat sich die chemische Industrie (eine deren Hauptvertreterin in Deutschland nebenbei die BASF ist) ein paradoxes Marketing-Modell des “ohne Chemie” erarbeitet, das einerseits die gesellschaftliche “Chemiephobie” bedient und damit ausgerechnet chemische Produkte — wie etwa den Schmutzradierer — anpreist. Denn auch scheinbar einfaches Waschsoda, Zitronensäure oder Kernseife sind streng genommen Chemikalien, auch wenn sie natürlicher daherkommen als die bunt aufgemachten “Chemie-Keulen”-Reiniger.

    – Bei den “Melaminharzstegen” handelt sich nämlich nicht um ein natürliches Harz, wie etwa Bäume es produzieren, sondern um nichts anderes als Plastik. Das Kunststoffharz besteht aus Polymeren, die aus Naphtha (einem Destillat des gemeinen Erdöls) unter Einsatz von großen Mengen Energie erzeugt werden. Deshalb sollte auch der Abrieb des Schmutz-Radiergummis nicht unbedacht in die Umwelt gelangen, da er nicht biologisch abbaubar ist. Auch noch so kleine Fussel sollten sicher entsorgt werden. Auch wenn man keine Flüssigputzmittel hinzuziehen muss, sondern die Reinigung mechanisch durch (Ab-)Reibung der Nano-Poren-Struktur erfolgt, ist hier ein chemisches Produkt im Einsatz.

    Ich stehe für weitere Rückfragen gerne zur Verfügung, Sie brauchen diesen Kommentar nicht zu veröffentlichen, es ist mehr als konstruktiver Anreiz und Verteidigung der Ehre der Chemie gemeint, in Ihrem Blog geht es ja um ganz andere Sachen 😉
    herzlichst, Alexandra Hafenmeister

  3. Danke für die Vorstellung, muss ich mal ausprobieren. LG Romy

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