Die Share Economy ist in aller Munde. Autos, Wohnungen, Werkzeug – es gibt kaum etwas, das nicht geteilt wird. Seit zwei Jahren nun auch Kinderkleidung. Kinderklamotten gehören zu den vergänglichsten Waren unserer Gesellschaft – weil die Kinder so schnell aus ihnen herauswachsen, vor allem im ersten Lebensjahr. Kilenda war der erste Anbieter, der daraus ein Geschäftsmodell gemacht hat, inzwischen gibt es mehrere Nachahmer, darunter auch welche, die sich auf ökologische Kinderkleidung spezialisiert haben. Ich stelle euch die Anbieter vor, bei denen ihr Kinderkleidung mieten statt kaufen könnt.
Besonders praktisch für besondere Anlässe
Mieten ist ökologisch gesehen von Vorteil und zudem günstiger als kaufen. Die wenigsten werden die komplette Garderobe ihres Kindes mieten, aber das Mieten bietet sich vor allem in bestimmten Situationen an: Wenn man beispielsweise im Winter UV-Schutzkleidung und Sommerkleidung benötigt, weil einen Fernreise ansteht, dann lohnt es sich, diese für die Dauer des Urlaubs zu mieten, denn im nächsten Sommer passt sie garantiert nicht mehr. Oder wenn man etwas Besonderes für ein Fotoshooting oder für ein Fest benötigt. Zudem ist es bequem, dass man die Kleidung nach Gebrauch einfach kostenlos zurückschicken kann und sie sich nicht zu Hause ansammelt. Gebrauchte Kinderkleidung zu verkaufen ist eine sehr aufwändige und oft wenig einträgliche Sache…
Der Platzhirsch: Kilenda aus Magdeburg
Die Auswahl von Kilenda richtet sich an Eltern von Kindern bis etwa 7 Jahren. Außerdem gibt es seit kurzem auch Umstandsmode für Schwangere. Die Internetseite kommt wie ein Online-Klamottenshop daher. Man kann ihn Geschlecht, Kategorie, Größe, Marke, Farbe und Jahreszeit durchsuchen. Es gibt auch eine Kategorie mit biologischer Kindermode. Was man mieten will, packt man in seinen Warenkorb.
Gemietet werden kann Kleidung der Größen 50 bis 128. Kilenda hat Oberbekleidung wie Kleider, Röcke, Hosen, Shirts, Blusen, Pullover und Jacken im Angebot, außerdem saisonale Stücke wie Winter-, Schnee- und Skibekleidung sowie Regen- und Badekleidung. Zudem gibt es Mützen, Handschuhe und Schals. Für besondere Anlässe wie Taufen Feste wird auch festliche Kleidung angeboten.
Man zahlt nie mehr als im normalen Laden
Eltern bezahlen nicht mehr als die ihnen vorher bekannte Mietgebühr. Diese liegt pro Monat für eine Jeans beispielsweise zwischen 2 und 10 Euro, für ein T-Shirt zwischen 60 Cent und 4,80 Euro sowie für eine Fleecejacke zwischen 1,40 und 6,90. Ein hochwertiger Schneeanzug von Finkid kann schon mal 17,49 Euro pro Monat kosten. Nach dem ersten Monat erfolgt die Abrechnung tagesgenau. Wenn das Kleidungsstück so lange gemietet wird, dass über den Mietpreis der Kaufpreis erreicht wird, geht das Teil in den Besitz der Eltern über. Wann das der Fall ist, steht bei den Artikeln dabei. Ein Kleidchen, das im Monat 2,99 Euro kostet gehört einem beispielsweise nach neun Monaten. Ein Ticket to Heaven Schneeanzug kostet 10 Euro im Monat und gehört dir nach acht Monaten – das ist ein ziemlich guter Deal.
Was man mietet ist entweder neu oder gebraucht, dann aber in neuwertigem Zustand und professionell gereinigt. Was man nicht mehr benötigt, kann man zurückschicken, und zwar ungewaschen und ungebügelt. Mit jeder Bestellung gibt es einen Rücksendeschein gratis dazu. Wer keinen Rücksendeschein mehr hat, der kann einen neuen für 3,50 Euro bei Kilenda kaufen oder ihn kostenlos erhalten, indem er Kilenda bei Facebook teilt. Und wenn die Kleidung beschädigt ist oder Flecken hat, die nicht mehr rausgehen: Kein Problem. Das ist mit einkalkuliert und man kann die Stücke dennoch zurücksenden, ohne dass man etwas bezahlen muss. Nur für verlorene Sachen wird die Differenz zum Kaufpreis fällig.
Ab einem Warenkorbwert von 15 Euro berechnet Kilenda keine Versandkosten, ansonsten fallen 4,76 Euro an.
Die Konkurrenz aus Frankfurt: Kindoo
Die Auswahl im Onlineshop von Kindoo ist noch etwas kleiner als bei Kilenda. Die Betreiber sagen, dass sie neben Marken, die jeder kennt, auch kleine Labels anbieten wollen und skandinavische Marken lieben. Neben Oberteilen, Hosen, Overalls, Jacken und Stramplern gibt es auch Tauf- und Festtagsmode sowie Trachtenmode von 16 verschiedenen Marken.
Aber sonst ist alles gleich: Der Preis gilt jeweils für vier Wochen, danach wird tagesgenau abgerechnet. Per E-Mail wird man drei Tage vorher an das Ende des ersten Mietzeitraums erinnert. Kleidung, die bereits getragen wurde, ist günstiger als Neuware. Der Mietzeitraum beginnt mit der Übergabe des Paketes oder mit dem ersten Zustellversuch. Sachen, die nicht passen oder gefallen, kann man 14 Tage lang zurückgeben, der Mietpreis wird dann komplett erstattet.
Langarmshirts kosten zwischen 1,20 und 8,49 Euro, die Hosen liegen zwischen 1,99 und 10,49 Euro, Jacken gibt es bei Kindoo ab 3,19€.
Flecken und Beschädigungen sind auch bei Kindoo kein Problem und man kann dort ebenfalls die gemietete Ware behalten, indem man die Differenz zwischen dem UVP und der bereits gezahlten Miete begleicht.
Versendet wird ausschließlich nach Deutschland, ab 29 Euro kostenfrei, darunter fallen 5,90 Euro an. Zusätzliche Retourenaufkleber gibt es für 3,49 Euro.
Der Spezialist für ökologische Bekleidung: Räubersachen
Mieten kann man Kinderkleidung der Größen 50 bis 116 und auch Schuhe und Schlafsäcke. Der Onlineshop kann nach Größe, Zustand und Marke durchsucht werden. Wie bei den anderen Anbietern wird der Mietpreis anfangs für einen Monat und danach tagesgenau berechnet und richtet sich nach dem Zustand der Kleidung. Bei Räubersachen gibt es vier Zustandskategorien: neu, sehr gut, gut und Räubersachen. Letztere wurden bereits verliehen und haben starke Gebrauchsspuren oder größere Reparaturen, denn Astrid Bredereck rangiert beschädigte Kinderkleidung nicht einfach aus, sie repariert sie. Je nach Wunsch und finanziellen Möglichkeiten kann man die Kleidung auswählen.
Ein Wollfleece-Anzug von Cosilana kostet beispielsweise 5,80 Euro pro Monat in sehr gutem Zustand, einen Woll-Seide-Wickelbody gibt es ab 2,40 Euro. Räubersachen sind damit eine sehr gute Alternative für Eltern, die großen Wert auf ökologische Wollkleidung legen, aber nicht so viel Geld dafür ausgeben können oder wollen. Die Teile sind nämlich auch gebraucht noch ziemlich teuer.
Sind die Kleidungsstücke oder Schuhe so lange gemietet, dass der gezahlte Mietpreis den üblichen Einzelhandelspreis erreicht hat, so gehen sie auf Wunsch des Kunden in dessen Besitz über. Der jeweilige Kaufpreis für Neuwaren ist im Online-Shop in der Artikelbeschreibung aufgeführt.
Abnutzungsspuren, Flecken und Löcher sind kein Problem, aber wenn man Kleidungsstücke verliert, zu heiß wäscht oder das Kind Schuhe mit Edding bemalt, dann wird darum gebeten, dass man das gute Stück zum Einzelhandelspreis kauft (Neuware) beziehungsweise zu dem Preis, was das gebrauchte Teil noch wert ist.
Wenn man feststellt, dass die gemieteten Sachen nicht passen, kann man sie zurückschicken und gegen die passende Größe tauschen. Ist diese im Lager nicht vorhanden, bekommt man den gezahlten Mietpreis erstattet.
Die Versandkosten betragen 4,90 Euro, Räubersachen übernimmt für jede Bestellung die kostenfreie Rücksendung.
Komplette Erstausstattung in höchster Öko-Qualität: Cottonbudbaby
Das Angebot ist ideal für Shoppingmuffel: Sie müssen sich sechs Monate lang nicht um die Kleidung ihres Babys kümmern, denn bei Cottonbudbaby kommt mit der Geburt die erste Box mit 17 bis 21 Teilen ins Haus. Der Wert der Kleidung liegt bei rund 400 Euro, wenn man sie neu kaufen würde. Passend zur Jahreszeit werden die Boxen mit allem zusammengestellt, was man benötigt. Die Kleidung ist vorgewaschen, neu oder neuwertig mit nur geringen Gebrauchsspuren. Nach Geschlecht wird nicht unterschieden – die Kleidung ist unisex und bunt, also ideal für alle, die ihr Kind nicht gleich von Anfang an ins Rosa-Hellblau-Schema pressen wollen. Aussuchen kann man die Teile zwar nicht selbst, aber man kann Wünsche äußern.
59 Euro kostet der Service pro Monat – wenn man ihn gleich für sechs Monate bucht und bei Vorauszahlung. Ansonsten werden 65 Euro pro Monat fällig, man kann jeden Monat kündigen. Der Versand ist inklusive.
Wer nicht sicher ist, ob ihm das Angebot zusagt: Es gibt eine Geld-zurück-Garantie. Nach Erhalt der ersten Box kann man die Sachen bei Nichtgefallen innerhalb von sieben Tagen zurückschicken und erhält dann sein Geld zurück.
Fotos: Mamaclever, Screenshots
[twoclick_buttons]