Gefährlich für das ungeborene Kind sind vor allem Toxoplasmose-Erreger und Listerien. Toxoplasmose wird von einem Parasiten namens Toxoplasma gondii verursacht und tritt vorwiegend bei Katzen auf. Menschen dienen als Zwischenwirte. Bei ihnen verläuft die Infektion bei gesundem Immunsystem bei etwa 90 Prozent der Betroffenen beschwerdefrei und symptomlos. Die erstmalige Erkrankung der Mutter im ersten oder zweiten Drittel der Schwangerschaft kann allerdings zu erheblichen Schädigungen des ungeborenen Kindes führen.
Ein Viertel der vor der Geburt infizierten Kinder durch Toxoplasma gondii haben geistige Behinderungen, Spastiken, Epilepsie, Hydrocephalus oder Verkalkungen der Hirngefäße. Je früher in der Schwangerschaft ein Kind infiziert wird, desto größer kann der Schaden sein. Die meisten Kinder, die mit Toxoplasmose geboren werden, haben keine Anzeichen von Schädigungen bei der Geburt, entwickeln aber in der Kindheit oder auch erst als Erwachsene typische Anzeichen wie Augenschäden.
Der Parasit kann in rohem oder nicht richtig durchgegartem Schweine-, Schaf- oder Ziegenfleisch sein. Außerdem findet er sich auf ungewaschenem Obst oder Gemüse, an dem noch Erde haftet. Diese Lebensmittel sollte man deshalb in der Schwangerschaft meiden.
Listerien dagegen sind Bakterien, sie lösen die Listeriose aus. Diese Krankheit soll bei Schwangeren zwölfmal so häufig auftreten wie beim Rest der Bevölkerung. Infektionen bei Schwangeren können Fehl- oder Frühgeburten zur Folge haben. Die Neugeborenen kommen oft mit schweren Schäden zur Welt. Zwölf Prozent aller Schwangeren, die sich infizieren, erleiden eine Fehlgeburt, fast die Hälfte eine Frühgeburt, belegen Daten des Robert Koch-Instituts. Listerien können bereits ab der fünften Schwangerschaftswoche auf das Ungeborene übertragen werden. Häufiger kommt es im letzten Drittel der Schwangerschaft zu Infektionen.
Zu den Lebensmitteln, die häufig stark mit Listerien kontaminiert sind, gehören rohes Fleisch, roher Fisch, Rohmilch und Rohmilchprodukte. Vor allem auf den Oberflächen von Rohmilch- und Weichkäsen sowie Salami können sich Listerien vermehren und Kolonien bilden.
Welche Lebensmittel man in der Schwangerschaft meiden sollte
Rohes Fleisch, dazu gehört nicht richtig durchgebratenes Steak, Hackepeter, Mett, roher (oder nur geräucherter) Schinken, z.B. Lachsschinken, Serranoschinken, Parmaschinken, rohes Kasseler. Zu Rohwürsten gehören Salami, Teewurst, Cervelatwurst, Cabanossi, Mettwurst, Plockwurst, außerdem sollte man rohe Pökelfleischerzeugnisse wie Bündnerfleisch meiden.
Roher Fisch und Räucherfisch, zum Beispiel Sushi, Sashimi, Räucherlachs, Graved Lachs, geräucherte Forelle, geräucherter Aal, Matjes, Austern.
Rohmilch und nicht pasteurisierte Milchprodukte, vor allem Weichkäse aus Rohmilch wie Brie und Camembert, und halbfester Schnittkäse, Hartkäse wie Parmesan, Edamer und Emmentaler sind weniger kritisch, wenn man die Rinde entfernt. Rohmilchprodukte erkennt man daran, dass auf dem Etikett der Hinweis “mit Rohmilch hergestellt“ steht. Problematisch ist auch eingelegter Käse oder Frischkäse aus offenen Gefäßen wie Feta, Schafskäse, Kräuterquark, Mozzarella.
Ungewaschenes Obst und Gemüse, dazu gehören auch Kräuter. Vorsicht ist auch angebracht bei vorgefertigten Salaten wie Mischsalate, Schnittsalate, Krautsalate.
Und was ist mit rohen Eiern?
Damit sollte man während der Schwangerschaft auch vorsichtig sein, denn man könnte sich Salmonellen holen. Die führen allerdings nur dazu, dass es der Mutter nicht gut geht, dem Kind schaden sie nicht direkt. Rohe Eier stecken zum Beispiel in Tiramisu, Mousse au Chocolat oder Zabaione.
Und außerdem sollte man Innereien wie Leber lieber meiden, denn ihre Schadstoffbelastung ist sehr hoch, und es besteht die Gefahr der Überdosierung von Vitamin A.
Foto: Mamaclever
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