Erstausstattung fürs Baby – was man wirklich braucht
Der Nestbautrieb gepaart mit den unzähligen Angeboten, die werdenden Eltern gemacht werden, sind tückisch. Oft kauft man viel zu viel für den Nachwuchs. Dabei braucht ein Baby am Anfang seines Lebens oft viel weniger als man denkt. Welche Anschaffungen wirklich unverzichtbar sind und was überflüssig ist.
Das Baby braucht zunächst einmal einen Platz, an dem es schlafen kann. Das kann ein Babygitterbett sein, das man bis zum Alter von ca. 3 Jahren nutzen kann. Dabei sollte man darauf achten, dass die Gitterstäbe mindestens 4,5 und höchsten 6,5 Zentimeter auseinander sind, damit der Kopf des Kindes nicht eingeklemmt wird. Ein Himmel ist Geschmackssache, aber er sorgt vielleicht dafür, dass sich das Kind nicht so verloren fühlt.
Ein Platz zum Schlafen
Eine Alternative ist ein meist kleinererBabybay* (Beistellbett), das ist ein Bettchen, das nur an drei Seiten von Gitterstäben begrenzt ist und direkt an das Bett der Eltern gestellt wird. Das ist nachts sehr praktisch zum Stillen. Alternativ kann man auch einen Stubenwagen nutzen oder eine Babywiege oder das Oberteil des Kinderwagens. Solange sich die Kleinen noch nicht drehen können, können sie tagsüber auch einfach auf einer Krabbeldecke auf dem Sofa liegen oder auf dem Boden.
Je nachdem für welche Schlafgelegenheit man sich entscheidet, braucht man dazu eine passende Matratze sowie zwei passende Leintücher. Decken und Kissen sind vollständig überflüssig, können für das Kleine sogar gefährlich sein. Was man aber braucht, ist ein Schlafsack für Neugeborene*. Statt eines Kissens kann man ein Moltontuch unter das Köpfchen legen, dann muss man das Leintuch nicht so oft wechseln, wenn das Kind mal ein bisschen spuckt, außerdem wird die Matratze so vor Feuchtigkeit geschützt.
Unverzichtbar sind auch sechs bis acht Mullwindeln, die auch Spucktücher genannt werden. Die kann man als Unterlage benutzen, als Latz, wenn das Kind Bäuerchen macht, und später dann als Kuscheltuch. Neben den weißen gibt es sie auch mit Aufdrucken und in verschiedenen Farben.
Das braucht ihr für euer Baby rund ums Wickeln
Neben dem Bett braucht man ein Wickelbrett bzw. eine Wickelkommode plus Auflage, das können aber auch alte Handtücher sein. Dazu ein Windeleimer mit Deckel sowie Mülltüten, die dazu passen. Windeleimer-Systeme mit speziellen Nachfüllkassetten wie der Windeltwister sind teurer Unsinn, sie verursachen sehr viel Müll und die Kassetten mit den Tüten kosten ein Vermögen! Hier lest ihr, welcher Windeleimer stattdessen empfehlenswert ist.
Jeder dicht schließende Eimer tut es auch. Gerade Windeln von Neugeborenen stinken viel weniger, als man vielleicht befürchtet. Eine Wärmelampe* bzw. ein Heizstrahler über der Wickelkommode ist kein Muss, vor allem nicht für Kinder, die mitten im Sommer auf die Welt kommen, aber für Winterbabys sehr angenehm. Man kann das Kind dann einfach länger nackt strampeln lassen und muss nicht immer den ganzen Raum aufheizen.
Zur Pflege des Babys braucht man am Anfang ziemlich wenig: Eine Packung Feuchttücher oder alternativ Zellstofftücher/ Einmalwaschlappen/ Mullwaschlappen und eine Schüssel für Wasser, eine Packung Wegwerfwindeln in der kleinsten Größe (oder alternativ Stoffwindeln), außerdem Wundschutzcreme. Mehr Babykosmetik ist am Anfang unnötig, es reicht, das Kind mit Wasser zu waschen.
Notwendig sind außerdem eine Baby-Nagelschere, ein Fieberthermometer und ein Badethermometer. Auf eine Babybadewanne dagegen kann man am Anfang getrost verzichten. Man kann das Baby im Waschbecken, in der Duschwanne (falls die nicht ebenerdig ist) oder in einem Eimer waschen oder mit ihm zusammen in die große Badewanne steigen. Kapuzenhandtücher sind nett (und werden zur Geburt oft verschenkt), normale Handtücher tun es aber auch.
Das wird zum Stillen und Füttern benötigt
Wer sein Baby stillt, der braucht sehr wenig dazu. Viele Frauen finden ein Stillkissen* nützlich. Dann braucht man unbedingt Stilleinlagen und zwei Still-BHs. Letztere sollte man allerdings erst am Ende der Schwangerschaft kaufen und sie müssen bis zu zwei Größen größer als die normale Körbchengröße sein. Am besten im Laden oder von einer Hebamme beraten lassen. Spezielle Oberteile zum Stillen braucht man eigentlich nicht. Alles, was nicht zu eng ist und sich gut hochschieben oder weit runterziehen bzw. aufknöpfen lässt, ist geeignet.
Da das Stillen am Anfang oft ziemlich schmerzende Brustwarzen hinterlässt, empfiehlt es sich auch eine Tube Lanolin-Salbe (z.B. von Lansinoh oder Medela) vorrätig zu haben. Die gibt es in Drogeriemärkten und in Apotheken und man muss sie vor dem Stillen nicht entfernen.
Nützlich ist es auch, ein Fläschchen und einen Sauger der Größe 1 anzuschaffen, falls die Gabe von abgepumpter Milch oder Milchnahrung nötig wird. Eine Milchpumpe kann man sich bei Bedarf später noch anschaffen oder erst mal bei der Hebamme oder in der Apotheke ausleihen.
Wer nicht stillen will oder kann, der benötigt vier bis sechs Fläschchen (250ml), dazu drei Milchsauger der Größe 1 und einen Teesauger, außerdem eine Flaschenbürste. Ein Sterilisiergerät* ist sehr praktisch. Es gibt welche für die Mikrowelle und solche, die mit Dampf funktionieren. Die Fläschchen können aber auch einfach in einem großen Topf mit Wasser ausgekocht werden. Außerdem ist ein Flaschen-/Gläschenwärmer zu empfehlen, aber auch hier gilt, dass man die Flaschen ebenso gut im Wasserbad erwärmen kann. Dazu natürlich ein Paket Säuglingsanfangsnahrung, hier steht welche Pre-Milch am besten ist.
Eventuell kann man auch noch zwei Schnuller, auch Beruhigungssauger genannt, in Größe 1, vorrätig haben. Vielleicht verschiedene, weil nicht jedes Kind jeden Schuller akzeptiert.
Wie viele Strampler, wie viele Bodys braucht ein Baby?
Was zum Anziehen braucht das Neugeborene natürlich auch noch und da macht das Shoppen besonders viel Spaß. Allerdings sollte man zwei Sachen bedenken, bevor man sich dem Kaufrausch hingibt: Babys wachsen am Anfang fast wöchentlich aus ihren Kleidern heraus und man bekommt erfahrungsgemäß viele Anziehsachen zur Geburt geschenkt. Deshalb: Nicht zu viel in der kleinsten Größe kaufen. (Mehr Infos dazu, wann welche Größe passt).
Sinnvoll sind fünf bis acht Bodys in Größe 56 oder 62, je nach Jahreszeit Langarm oder Kurzarm (das ist die Unterwäsche von Babys). Kleinere Größen benötigt man nur für Frühchen. Dazu fünf bis acht Strampler in Größe 56 oder 62 und Baumwollshirts oder dünne Baumwolljäckchen. Alternativ Kombinationen aus Hose (für die ganz Kleinen sind welche mit Füßen praktisch) und Oberteilen (Nickipullover, Jäcken etc.). Außerdem benötigt man zwei bis drei Schlafanzüge und eine Ausfahrgarnitur. Im Sommer reicht ein dünnes Jäckchen, für Winterbabys bietet sich ein Overall aus Fleece, Wolle oder gefüttert wie ein Schneeanzug an. Der allerdings muss keinesfalls wasserdicht sein, das Baby liegt ja noch nicht im Schnee!
Außerdem braucht man zwei Baumwollmützchen, für Winterbabys eines davon aus Wolle, zwei bis sechs Paar Babysöckchen, je nach Jahreszeit aus Baumwolle oder Wolle und für Winterbabys zwei Strumpfhosen und eventuell warme Babyschühchen. Ein Paar Fäustlinge für Winterbabys ist ebenfalls sinnvoll und eventuell dünne Baumwollhandschuhe, falls sich das Baby ständig kratzt.
Anschaffungen für Unterwegs
Zu den teuersten Anschaffungen gehört der Kinderwagen, für den man auch an einen Sonnen- und Regenschutz denken muss. Manche verzichten ganz auf ihn und tragen ihr Baby nur in einem Tragetuch bzw. in einer Tragehilfe herum, für die meisten Eltern empfiehlt sich aber die Anschaffung von beidem. Welche Tragehilfe empfehlenswert ist, lest ihr hier. Für den Wagen braucht man eine Decke oder einen Fußsack, je nach Jahreszeit. Als Decke kann man aber auch ein normales 80×80 Zentimeter großes Kopfkissen benutzen.
Eine Babyschale (für Kinder, die 0-13 Kilogramm wiegen) für das Auto ist für die meisten Eltern ebenfalls unverzichtbar. Lies hier, was man zu Kindersitzen wissen muss und welche empfehlenswert. Und dann benötigt man noch eine Tasche, in die ein paar Windeln, Feuchttücher, ein Ersatzbody und eine Wickelunterlage passen. Wenn man nicht stillt, sollte auch ein Milchfläschchen sowie eine Thermoskanne reinpassen. Es muss keine gesonderte Wickeltasche sein, eine große Handtasche tut es auch.
Hier gibt es die Mamaclever-Checkliste, die ihr euch ausdrucken und abhaken könnt, damit ihr nichts vergesst
Fotos: Mamaclever
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Vielen lieben Dank für den Ihren Post! Sehr schön Tipp.
Vielen Dank für diesen ausführlichen Beitrag! Ich fühle mich durch die ganzen Listen “was man umbedingt kaufen MUSS” ganz erschlagen, zudem Zweifel ich diese sehr an. Hier finde ich alles sehr übersichtlich aufgeführt und hab mir gleich eine Einkaufsliste mit deinen Empfehlungen zusammen geschrieben.
sehr hilfreich sind auch die Empfehlungen unter ” lese auch”. Danke 🙂
Es empfiehlt sich, in die Wickeltasche nicht nur einen Ersatzbody für unterwegs einzupacken sondern ein komplettes Klamottenset. Body, Strampler, Söckchen, Jäckchen usw. Denn Babys kacken sich gerne Mal bis zum Nacken hoch voll. Vorallem gerade dann, wenn man nicht genug Klamotten dabei hat. Bei Stillbabys kann der Stuhl öfter Mal richtig flüssig bzw sehr sehr breiig sein. Und wenn dann auch noch im vollen Karacho losgeht wird, quillt die Windel nach allen Seiten über. Alles schon erlebt 😀
Ein sehr schöner Artikel zum Thema Erstausstattung, jedes junge Elternpaar freut sich über diese Tipps! Mir hat es sehr geholfen, danke dafür.
LG aus Hannover, Jana
Ich bin froh eure empfehlung gefunden zu haben…
ich bin einfach übertfragt gewesen was jetzt wirklich wichtig ist voreindingen gerade am anfang.
wiege, laufgitter babywanne usw…
Geld hin oder her,aber für mich ist entscheidend das ich es wirklich brauche und nicht unnötig
in der Ecke steht.
Vielen dank
Endlich mal eine Empfehlung, die sich wirklich auf das Wesentliche konzentriert!